100% Erneuerbare Energien – auf der Mission Innovation Austria Week 2023 zeigten ganz unterschiedliche Akteur:innen, was sie dazu beitragen. Das Hybrid-Event im Veranstaltungszentrum für Erneuerbare Energien solar.one in Stegersbach brachte an drei Tagen die Community vor Ort und online zusammen. Zentrale Themen waren die Entwicklung und Erprobung von regionalen, integrierten Energiesystemen, sowie die regionale, erneuerbare Wärmeversorgung und die Geothermie.

 

Bundesministerin Leonore Gewessler betonte in ihrer Videobotschaft wie wichtig es ist, die Puzzlestücke nun zusammenzufügen. Denn ganz wesentliche Komponenten und einzelne Technologien haben bereits die Marktreife erlangt und werden ab Herbst 2023 in 100 % Erneuerbaren Reallaboren erprobt. Ergebnisse aus den Sondierungsprojekten und Erfahrungen aus regionalen Energieinitiativen wurden in den Workshops und Diskussionsrunden bei der Mission Innovation Austria Week ausgetauscht.

 

Energiegemeinschaften und Reallabore weisen den Weg

„Die Energiewende proben“ heißt nun, dass ab Herbst 2023 regionale und integrierte Energiesysteme in Reallaboren entwickelt und in realer Umgebung erprobt werden. Viele Technologien sind vorhanden und der Markt steht in den Startlöchern.

„Die regionale Energiezelle ist der Kern eines erneuerbaren Energiesystems“, erläuterte Andreas Schneemann, Gründer und Leiter des Innovationslabors act4.energy die neuen Strukturen in seiner Keynote. Regionale Erzeugung sollte möglichst mit regionalem Verbrauch bilanziell ausgeglichen werden. Speicher, Lastverschiebung und die Kopplung von Wärme, Strom und Mobilität sorgen für Flexibilität. In der Living-Lab Infrastruktur des act4.energy wird das Zusammenspiel von Photovoltaik, Speichern, Heizwerken, Biogasanlagen und einer E-Ladeinfrastruktur bereits heute erfolgreich betrieben.

Energiewende zwischen Science Fiction und WirklichkeitBei der Podiumsdiskussion zum aktuellen Stand von Energieforschung und neuen Technologien unter dem Titel Energiewende zwischen Science Fiction und Wirklichkeit diskutierten Henriette Spyra (BMK), Edeltraud Stiftinger (AWS), Johannes Bockstefl (FFG) und Andreas Schneemann mit dem Moderator Christian Spanik u.a. folgende Fragestellungen: Was sind aktuell die spannendsten Fragen in der Energieforschung? Welche Start-ups heben gerade ab? Was beschleunigt und was hindert den Markthochlauf? Auf welche bahnbrechenden Technologien werden wir noch länger warten müssen?

 

Bürger:innen bringen die Energiewende in den Regionen voran

Im Programmpunkt Bürger:innen-Forum sind die strategischen Vordenker:innen aus den politischen Zentren und die praktischen Umsetzer:innen in den Regionen zusammen gekommen. Intensiv wurde über Energiegemeinschaften, Green Investments, den nötigen Rechtsrahmen und eine zielgenaue Förderung diskutiert.

Konkret zeigte sich, dass die Bereitschaft, in Erneuerbare Energien zu investieren sehr hoch ist – bei Bürger:innen, Unternehmen und Gemeinden gleichermaßen.

 

Frauenpower und Vielfalt für die Energiewende

Frauenpower für die Energiewende

Eng mit der Energiewende ist auch das Thema der Chancengleichheit verknüpft. Denn ein so breiter Transformationsprozess kann nur gelingen, wenn er von der gesamten Gesellschaft mitgetragen wird, so die Einschätzung in der Diskussionsrunde Frauenpower für die Energiewende, die von Hemma Bieser moderiert wurde.

Julia Himmelsbach, Austrian Institute of Technology, stellte aktuelle Forschungsergebnisse zur strukturellen Ungleichheit in der Energiebranche vor. Die Studie unter dem Titel Chancengleichheit in der Energiewende finden Sie hier.

Die Diskussionsrunde zeigte sich optimistisch, dass mit gezielten Maßnahmen die Chancengleicheit verbessert werden kann. Bente Knoll, Büro für nachhaltige Kompetenz, Sabine Mitter, Bundesministerium für Klimaschutz und Kerstin Schilcher, Austrian Energy Agency berichteten von ihren guten Erfahrungen darin, ganz zielgerichtet und systematisch bestehende Strukturen zu verändern. Ein wichtiger Impuls seien auch die europäischen Vorgaben, Forschungsförderung mit Maßnahmen zur Förderung von Chancengerechtigkeit zu knüpfen.

 

Wärmepotenzial unter der Erde

Keine Energiewende ohne integrierte Wärme- und Kälteversorgung: Der Tag 3 der Mission Innovation Austria Week startete mit diesem hochrelevanten Thema für die Dekarbonisierung des Energiesystems. Dabei wurden Fragestellungen rund um Marktchancen und -Herausforderungen der Wärmewende sowie Innovationsfelder für die grüne Wärme und Kälte auf kommunaler Ebene thematisiert.

 

MIA-Moments zum Nachschauen

Für alle, die nicht live am Puzzle mitwirken konnten, gibt es eine gute Nachricht: Auf dem MIA-YouTube-Kanal stehen die MIA-Moments zum Nachschauen bereit.

 

Das MIA-Team bedankt sich bei allen, die dazu beigetragen haben, dass das Jahresevent der Energieinnovation zu einem Erfolg wurde.

Wir freuen uns auf ein Wiedersehen 2024!